für die Fürstabt-Gerbert-Sammlung

Die letzten Neuerwerbungen

Dank der Spenden unserer Mitglieder und der Besucher unseres Klosters und der Klosterbibliothek ist es uns gelungen weitere interessante und seltene Werke zur weiteren Komplettierung der "Fürstabt-Gerbert-Sammlung" zu erwerben.

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Viele Jahre habe ich vergeblich nach dem zweiten Band gesucht. Nun ist es endlich gelungen beide Bände der

Korrespondenz des Fürstabts Gerbert

I. Band 1752-1773 und II. Band 1774-1781

für unsere Fürstabt-Gerbert-Sammlung zu erwerben.


Eine ganz besondere Neuerwerbung:

Am 20.XII.1771 schrieb Fürstabt Martin II. Gerbert einen vierseitigen Brief an Frater Ringius. Wir konnten diesen von Fürstabt Martin eigenhändig geschrieben Brief bei einem Wiener Antiquariat erwerben. Den lateinischen Text finden Sie hier, eine vorläufige Übersetzung durch Frau Dr. Möller finden Sie demnächst hier.

        


Es ist uns gelungen eines der letzten in unserer Sammlung noch fehlenden Werke Gerberts zu erwerben!

Das über 800 Seiten starke 1761 in der Klosterdruckerei St. Blasien gedruckte Werk

De legitima ecclesiastica potestate circa sacra et profana

von Fürstabt Martin II. Gerbert wurde zusammen mit einem anderen Werk als Beigabe zu dem von P. Anselm Schnell 1743 verfassten Buch "Jus canonicum abreviatum ..." bei einer Auktion erfolglos angeboten. Wir konnten die Bücher dann zu einem äußerst günstigen Preis im Nachverkauf erwerben und so mit dem Buch "De legitima ecclesiastica ..." unsere Gerbert-Sammlung weiter komplettieren.

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Ein Gebetbuch für die Benediktinerinnen von Berau und zwei Reden Gerberts an die Schwestern

1771 ließ Fürstabt Gerbert für die Benediktinerinnen von Berau dieses rund 240 Seiten starke Buch mit den zu den täglichen Gebetszeiten vorgeschriebenen Gebeten in Latein und Deutsch drucken. Interessanterweise enthält das Buch zwei Reden des Fürstabts an die Klosterjungfrauen, in denen er sich u.a. auch zum Gebrauch der lateinischen Sprache in den Nonnenklöstern äußert.

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Die Reihe "Monumenta aug. Domus austriacae" ist komplett!

Im September 2012 ist es uns gelungen auch noch die beiden letzten Bände, die "Nummotheca Principum Austriae ...", aus der von P. Marquard Herrgott und P. Rustenus Heer, den beiden berühmten Historikern des Stifts St. Blasien, verfassten Reihe "Monumenta aug. Domus austriacae ..." zur Geschichte der Habsburger zu erwerben.

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Lange haben wir danach gesucht. Wenn dieses Werk einmal angeboten wurde, fehlten entweder die wunderschönen großformatigen Stiche oder der Preis war jenseits unserer finanziellen Möglichkeiten. Dank der Spenden unserer Mitglieder und der Teilnehmer an Kirchen-, Kloster- und Bibliotheksführungen konnten wir nun ein Angebot wahrnehmen und die berühmte dreibändige

Genealogiae Diplomaticae Augustae Gentis Habsburgicae

des st. blasianischen Historikers P. Marquard Herrgott erwerben. Der Preis war u.a. deshalb für uns erschwinglich, weil Lothar Heitz in geschickten Verhandlungen mit dem Verkäufer einen Preisnachlass erreichen konnte. Ein weiterer Grund waren einige Mängel im Bereich des Einbandes, die inzwischen von Lothar Heitz in seiner Werkstatt fachkundig behoben wurden.


Ein außerordentlich wichtiges Werk der Sekundärliteratur zu Fürstabt Gerbert konnten wir nach jahrelanger Suche erwerben: Die 1931 von der Badischen Historischen Kommission herausgegebene und von Prof. Georg Pfeilschifter bearbeitete

"Korrespondenz des Fürstabts Martin II. Gerbert von St. Blasien, I. Band 1752-1773"

Dieses Buch trägt auf dem Titelblatt eine Widmung des Herausgebers "Geheimrat Konrad Beyerle in Dankbarkeit überreicht, Münster 22. III. 1931".

Dieser Erfolg lässt uns hoffen, irgendwann auch noch den II. Band mit dem Briefwechsel von Gerbert in den Jahren 1774-1781 zu finden.


Endlich ist es wieder einmal gelungen eines der in unserer Sammlung noch fehlenden Werke von Fürstabt Martin II. Gerbert zu erwerben. Es ist dies die 1773 in St. Blasien gedruckte zweite, überarbeitete und korrigierte Auflage (Editio secunda. reuisa, & correcta) des in erster Auflage 1765 erschienen Reiseberichts

Iter Alemannicum, accedit Italicum et Gallicum.

Das Buch stammt aus der Bibliothek des von Jesuiten gegründeten Kollegs Kalksburg, einer römisch-katholischen Privatschule im Wiener Gemeindebezirk Liesing.

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Ein Schulbuch für die Kinder in den St. Blasischen Landschulen

In Antwerpen fanden wir eines der seltenen Exemplare der auf Veranlassung von Fürstabt Martin II. herausgegebenen Schulbücher für die St. Blasischen Landschulen. In einem Band sind zusammengefasst die Katechismen für die 1., 2. und 3. Klasse, letztere zugleich "für alle Erwachsene".

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Endlich . . .

. . . ist es gelungen den 1. Band der Ecclesia militans von 1789 zu erwerben.

Dieses Werk ist thematisch doch wichtig, eine profilierte Äußerung des Theologen Gerbert in einer zeitgenössisch heiklen Frage, welche damals das katholische Deutschland bewegte, auch ein Thema des letzten Konzils war, dort kontrovers diskutiert wurde und nur dank der Notificationes zur Dogmatischen Konstitution über Kirche "Lumen gentium", die Papst Paul VI. veranlasste, zu einer moralisch einmütigen Zustimmung der Konzilsväter schließlich verabschiedet wurde.

Interessant ist die Vorgeschichte zu dieser Neuerwerbung. Von einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien wurden uns die beiden Bände der Ecclesia militans angeboten, da sie durch unsere Website auf unsere Fürstabt-Gerbert-Sammlung aufmerksam wurde. Verständlicherweise war es nicht möglich nur den 1. Band zu erwerben. So sind wir jetzt "glückliche" Besitzer von insgesamt drei Exemplaren des 2. Bandes. Ein Exemplar haben wir seit langem als Dauerleihgabe im Bestand, ein weiteres Exemplar haben wir völlig unverhofft erhalten, als wir vor einiger Zeit - siehe weiter unten - die Schrift NABUCHODONOSOR von Gerbert erwerben konnten.

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Fürstabt Martin II. Gerberts Briefwechsel mit Kardinal Guiseppe Garampi

In der umfangreichen Briefsammlung von Fürstabt Martin II. Gerbert befinden sich rund 60 Briefe von Kardinal Guiseppe Garampi. Die Freundschaft der beiden Männer, die sich wohl anlässlich der Visitation des Zisterzienserklosters Salem 1761 kennengelernt haben, beruht auf gemeinsamen wissenschaftlichen und kirchlichen Interessen, wie dies schon eine Widmung im Iter alemannicum . . . von 1765 kundtut. Die Stellung Garampis als Präfekt des Vatikanischen Archivs und später auch der Vatikanischen Bibliothek macht verständlich, dass die bibliothekarischen und historischen Pläne Gerberts einen breiten Raum im gegenseitigen Meinungsaustausch einnahmen.

Arthur Allgeier gibt in der 27seitigen Schrift interessante Einblicke in den Briefwechsel der beiden Kirchenmänner.

Die Briefe befinden sich heute im Benediktinerkloster St. Paul im Lavanttal. Sie sind aufgeführt in den beiden Büchern "Korrespondenz des Fürstabtes Martin II. Gerbert von St. Blasien 1752-1773 hrsg. von der Badischen Kommission. Bearb. von Georg Pfeil-schifter", deren Erwerb uns bisher leider noch nicht gelungen ist.

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Wer hätte vermutet, dass sich hinter dem Buchrücken (li.) "GERBERTO ECCLESIA MILITANS TOM. II" auch eines der letzten Werke Gerberts mit dem Titel NABUCHODONOSOR (erschienen 1792) verbergen könnte. Dieses Werk ist hier dem zweiten Band der "Ecclesia militans" nachgebunden.

Glücklicherweise bot der Verkäufer dieses Buch unter dem Titel NABUCHODONOSOR an, so dass wir darauf aufmerksam wurden. Mit dem Erwerb dieses Buches konnten wir eine der noch bestehenden Lücken in unserer Sammlung schließen. Der Text ist übrigens neben Latein teilweise in französischer Sprache abgefasst.

Ebenfalls nachgebunden ist das weithin unbekannte Spottgedicht Gerberts auf die französische Revolution in deutscher Sprache mit dem Titel "Endliche Aussicht der Aufklärung Teutschlands".

Zum ersten Band der "Ecclesia militans" siehe weiter oben "Endlich. . ."!

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Eines der letzten Bücher, die Fürstabt Gerbert verfasst hat und das noch zu seinen Lebzeiten in der Klosterdruckerei gedruckt und veröffentlicht wurde, ist das 1791 gedruckte Werk Jansenistricarum controversiarum ex doctrina S. Augustini retractatio. Gerbert setzt sich darin mit dem Jansenismus, einer religiös-sittliche Reformbewegung des nach-tridentinischen Katholizismus in Frankreich im 17. und 18. Jahrhundert, auseinander. Der Name dieser Erneuerungsbewegung geht auf den flämischen Theologen und Bischof von Ypern, Cornelius Jansen, zurück, insbesondere auf seine an Augustinus angelehnte Gnadenlehre (1640 posthum veröffentlicht in dem Traktat Augustinus). Nach Jansen, der die bischöfliche Gewalt gegenüber der päpstlichen stärken wollte und eine strenge Moral forderte, ist der Mensch, um gute Werke zu vollbringen, auf Gottes Güte angewiesen. Gott habe es vorausbestimmt, wer auf immer verdammt sei und wer zur Erlösung gelange. Nur einigen wenigen sei diese letzte Gnade beschieden.

Jansens Prädestinationslehre ist vergleichbar mit dem Calvinismus: Protestantisches Gedankengut wurde mit der katholischen Lehre verknüpft. Die Jansenisten beharrten aber auf ihre Zugehörigkeit zur römisch-katholischen Kirche, die sie als alleinig wahre Kirche ansahen.

Mit einem Klick auf die Bilder sehen Sie eine größere Darstellung der Titelseite und des Exlibris des Wormser Suffraganbischofs, der im 19. Jh. Besitzer des Buches war!

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Beginnend mit dem Jahr 1790 veröffentlichte Friedrich Schlichtegroll (1765–1822) jährlich einen Nekrolog. Im "Nekrolog auf das Jahr 1793 - enthaltend Nachrichten von dem Leben merkwürdiger in diesem Jahr verstorbenen Personen" finden wir einen 23-seitigen Nekrolog auf den am 13. Mai 1793 verstorbenen Kirchenmann. Ergänzt wird dieser Nachruf durch die Abbildung einer ihm zu Ehren geprägten Gedenkmünze mit seinem Bild und dem der durch ihn wieder aufgebauten Abtei. Die darunter abgebildete Münze zeigt die Abtei vor dem Brand.

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Mit dem Buch Das Benediktinerkloster St. Blasien - eine Baugeschichtliche Studie von Dr. h.c. Ludwig Schmieder aus dem Jahr 1929 verfügt die Bibliothek über ein weiteres Werk, das Einblick in die Geschichte St. Blasiens, vor allem aber in den von Fürstabt Martin II. Gerbert nach dem Brand vom 23. Juli 1768 initiierten Wiederaufbau des Klosters gibt. Das Buch enthält eine Vielzahl von bildlichen Darstellungen aus der langen Geschichte des mächtigen Klosters im Albtal.

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Eine besonders wichtige Neuerwerbung der letzten Jahre

Im November 2005 erfuhr ich durch meine Suche im Internet nach Werken von Fürstabt Gerbert, dass am 16. Dezember 2005 ab 10.00 Uhr (Ortszeit) beim Auktionshaus Swann in New York eine Originalausgabe von 1784 der

 Scriptores ecclesiastici de musica sacra potissimum 

zur Versteigerung kommen sollte. Da die Kasse des Vereins durch die im Verlauf vieler Führungen gemachten Spenden ausreichend gefüllt war, konnte ich per Internet ein Gebot mit Aussicht auf Erfolg abgeben. Das Gebot wurde von Swann bestätigt. Am 16. Dezember kurz vor Mitternacht (Oberrieder Zeit) erhielt ich die erlösende Nachricht, dass das Gebot der Klosterbibliothek Oberried erfolgreich war. Die Klosterbibliothek Oberried hatte damit das zweite große musikhistorische und musikwissenschaftliche Gerberts erworben, wobei erfreulicherweise der Preis weit unter den üblicherweise geforderten Preisen für diese extrem selten angebotenen Bücher lag. Da ich im Februar 2006 Freunde in Florida besuchen wollte, ließ ich die drei Bände der Scriptores zu meinen Freunden schicken, wo ich sie dann im Februar in Empfang nahm, um sie am 2. März dann persönlich nach Deutschland zu bringen. Auf diese Weise war es möglich, einen nicht unerheblichen dreistelligen US$-Betrag an Fracht-, Zoll- und Zollabwicklungskosten einzusparen. 

Mit dieser Neuerwerbung verfügt die Klosterbibliothek Oberried nunmehr über das gesamte musikhistorische und musikwissenschaftliche Werk Gerberts. Da nach Ansicht von Experten kaum eine Chance bestand, die Scriptores im Original zu erwerben, hatten wir uns im Dezember 2004 entschlossen, diese in einer der mindestens vier Faksimileausgaben aus dem 20. Jahrhundert zu erwerben. Der Vorstand hat beschlossen diese Faksimileausgabe auch nach dem Erwerb der Originalausgabe nicht zu veräußern, da diese wegen der Randbemerkungen ihres Vorbesitzers einen hohen wissenschaftlichen Wert besitzt.

Die nun erworbene Originalausgabe war zuletzt im Besitz des 1981 aufgelösten Priesterseminars der Diözese Rochester /NY. Die beiden Exlibris in den drei Bänden geben Aufschluss über zwei weitere Vorbesitzer. Einer dieser Vorbesitzer war mit hoher Wahrscheinlichkeit der aus einem französischen Adelshaus stammende berühmte englische Architekt August(us) (de) Pugin. Das zweite Exlibris "J. Lambert" kann bisher nicht zugeordnet werden.

Jürgen W. Müller        

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       scriptores exlib.jpg (88432 Byte)  scriptores exlib2.jpg (45953 Byte)

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